Gedichte

Wenn die Worte enden, spricht die Musik. Bringt der Welten Sinn für's Schöne: Mystisch Klänge, Töne!
-- Leonhard Huber, 2017

Zart wie die Harfe klingt: Ein Lied, das von der Liebe singt.
-- 02.02.2018

Im Land der Träume such ich die Räume. Für seelisch Regung und geistig Bewegung.
-- 26.01.2018

L(i)eben ... bist Du wandlungsfähig. Bleib' Du selbst ... und liebend: handlungsfähig.
-- 25.01.2018

~~~ *** ~~~

Buch des Lebens

(01.01.2018-02.01.2018)

(I) Selbstreflexion

Leben!
Klingend
Verheißungsvoll
Offenbarst Du Dich
Im Wachsen und Gedeihen.

Die Zeiten werden zeigen
Das Lachen - es kommt wieder -
Und mit ihm: das Verzeihen.
Sind unsere Weg' fortan getrennt:
Die Lieb' für unsre Kinder brennt...

(II) Am Wasser

Kamp, wie schlängelst Du
In Deinem Wasser Dich dahin
Mal tief, mal seicht ---
Durchdringst das Tal.

Herbstlich Licht der Bäum'
Am Ufer: Bunte Szenen
Mit fröhlich Kindern ---
Freund ich Deiner bin...

(III) Zweihundertmal zeitlos

Ein Kircherl steht am Fels,
Zeitlos gelassen, seit 1818

Mal streicht er durch die Felder;
Durch Waldeswipfel rauscht er dann, der Wind
Er brachte uns so manch lieb Kind!

Zweihundert Jahre jung ist dieser Ort
Ich komm' wieder, ich bin gerne dort!

(IV) Der Aufbruch

Will oft ich der Zeit entrinnen:
Ist's mein Leben: mittendrinnen.

Was im Gestern schon begann
Das will ich ins Morgen tragen

Feine Zeit, ja kamst Du an;
Ja, es ist ein Neu-Anfang.

Seitenweis' Du Buch der Zeit
Hast Du mich ja schon erfreut

Käm' auch mal das Ungewisse
Das mich bei dem Schicksal ließe ---

Hohe Zeit, ach gibst Du bald
Mir mit neuen Farben Halt

~~~ *** ~~~

Fabel-haftes Leben

(21.01.2018)

Seitenweise,
Mal laut
Und manchmal leise

Kling ich:
Singst Du
Tönend nimmt sie sich den Raum

So Du - auch ich - es will:
Mal steh ich still;
Dann läufst mal Du

Am Rande des Horizonts
Kommen wir niemals an

Unsere Reise
Durch die kosmische Klangkantine
Schreibt das Buch
Unseres Lebens

Ganz Deiner ist er:
Der eine Traum

~~~ *** ~~~

Und doch: Wirklichkeit

(26.01.2018)

Wundersame Geschehnisse
Spontane Seltsamkeiten
Merk-würdige Entwicklungen
Das Leben ist un-berechenbar
Einfach und zugleich: komplex
Jedefalls einzigartig
Und das alles an einem Tag

"Ich nehme mein Leben in die Hand:
Ungläubig schaue ich in meine Hand!"

~~~ *** ~~~

Von der Erwartung zur Hoffnung

(23.01.2018)

Friedhof
Voller Erwartungen
Begrenzt Du mich
Bedrängst Du mich
Trennst Du mich ab

Sphären
Der Weite
Liegen über mir
Vor mir
Der Horizont

Wurzeln
Verbinden mich
Mit dem Pulsschlag
Der Erde

Zu Staub
Zerfällt
In Gedanken
Meine Vergangenheit

Glück
Hat nicht
Wer hilflos sucht

Atem
Fließt Du
In mein neues Leben

Zukunft?!
Im Jetzt
Ganz und gar
Will ich
L(i)eben

~~~ *** ~~~

Spiegelblick

(28.01.2018)

Abbild: Verzerrt bist Du,
Verkleinert gar.
(Manchmal)

Bringst Du mir
Manch Grimasse dar.
(Ganz häufig)

Dein Antlitz spiegelt
Sich in meinem,
Bald - ganz unverwandt -
Wi(e)der auch in Deinem Blick:

So fern und zugleich nah;
Vergang'ne Zeiten kommen neu,
Inspirierend und anders zurück ---
In unser' aller Spiegelblick!

~~~ *** ~~~

Tanz im Labyrinth

(31.01.2018, für mein liebe Tochter Ferun)

Achtsam
Schritt für Schritt
Schwebe ich:
Auf leisen Sohlen

Bist Du auch
Bisweilen blickdicht:
Wege
führen durch Dein Dickicht

~~~ *** ~~~

Der Kamp und seine G'schichten

(05.01.2018 in Erinnerung an den 02.10.2004)

Tosend, manchmal sanft
Langmütig, stetig:
Doch unaufhaltsam
Fließt Du entlang
Das mystisch' Tal

Bahnt den Weg
Dein Wasser sich
Durch manch Dickicht
Schicht um Schicht
Moosgewächse
Lichtreflexe

Über Dir, da thront die Rosenburg
Du schlängelst Dich,
In Kurven, Ufern, Klippen
Mit Deinem Antlitz
Zeitlos schön
Mit vielen G'schichten

Auch Liebschaften
fanden bei Dir Ort, Gehör:
Wie im Märchen;

Verheißungsvoll,
Romantisch,
Stürmisch
Umschlungen sich hier Pärchen!

Doch gab es, wie das Schicksal will
Manchmal dann irgendwann
Kein Wiedersehn...

~~~ *** ~~~

Musik

(03.02.2018)

Der Botschaften reich,
Bist Du, Musik:
So wie das Leben

Bist sagenhaft und ehrlich
Stets unergründlich.
Klangvoll und gehaltvoll eben.

Klingend und auch
Rhythmisch singend:
Mal freundlich, dann auch tosend.
Jedoch niemals gefährlich

~~~ *** ~~~

Wald und Flur

(2017)

Hinterm Feld
Am Waldesrand
Liegt geheim, verborgen
Ein fast zugefroren Bächelein

Dunkel und auch schmal
Ist es fast un-zugänglich
Ein Ducken durch das Dickicht
Ist hier un-umgänglich

Willst Du vereinen
- wenn auch im Kleinen -
Eis und Zeit
Mensch und Heiterkeit

Kinderlachen,
Lautes Glucksen:
Im Hier-und-Jetzt
Am Bacherl rutschen

~~~ *** ~~~

Kinder: Die Liebe bleibt!

(06.02.2018)

Mit der Sonne im Herzen
Geh' ich nun all-ein voran.
Es schwinden bald die Schmerzen
Wie die Lieb', so mit der Zeit:
Auch Narben heilen kann.

Mit reinem Herzen
Mach ich mich auf neue Wege;
Als Eltern, die wir immer waren,
Mögen wir's uns nicht verscherzen
Mit unser dreier Kinder Herzen.

~~~ *** ~~~

Morgens im Park

(13.02.2018)

Leise ruhst am Teiche Du
Mit dem März erblühst im Nu
Verzweigter Blütenstrauch
Wie vielerorts ertönst, Gesange, auch

Die Starr' des Winter kalt
Weicht dem Frühlingswinde bald
Noch gesellt sich zu des Morgens Kühle
Eine bedächtige, umfassend' Stille
Der Weiher ruht
Wie auch der Wärme Glut

Zaghaft, hinter Wolken wartend,
Dringt bis hierher noch kaum die Sonn'
Wie manch' Traumgedanken leuchtend
Ich mir - ihresgleich - so gern ersponn'

~~~ *** ~~~

Der Traumraum

(07.02.2018)

In der Raumzeit
Erstreckst Du Dich ---

Ganz plötzlich
Erschreckst Du mich

Bist hautnah erinnerlich;
Bald schon vergessen

Deine Muster:
Archaisch, lebendig.
Alteingesessen

Bist Bote der Liebe;
Erzählst auch von Leid.
Ganz viel vom Glück:
"Begleit' mich ein Stück!"

Relativ sehr
Inklusiv bist Du...
Find' ich beim Schlaf'
Auch meine Ruh'?!

Dann: Interaktiv
Unterschwellig
Hinterlistig...

Ein Traum halt:
Ganz Du

~~~ *** ~~~

Der schmale Pfad

(08.02.2018)

Irrwege
Und Einbahnstraßen:
Will ich verlassen

Gedanken:
Ganz, unbegrenzt
Denken

Grenzenlos:
Hinspüren,
Geschehen lassen

Die Intution:
Sie wird mich führen,
Sie ist jetzt am Zug

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Weggabelung

(27.12.2017)

Steinig, steil geht's bald bergab
Hier, der Pfad, er wird bald knapp

Erdig, feucht und moosbewachsen
Stets mit Vor- und Rücksicht
Den Berg runterkraxeln

Fahl hier bald das Sonnenlicht:
Ein schleierhafter Wolkennebel
Verstellt alsbald die Sicht

Ewig neu? Das gibt es nicht!
Immer alt: macht starr und kalt.
Dein Vertrauen gibt mir Halt.

~~~ *** ~~~

Zur Stadt und auch zum Lande

(29.12.2017)

Zweigeteilt - und doch vereint - ist mir der Sinn
Gmiatlich geht's hier zu - in diesem Fleckerl Wien

Ja, in der Stadt, da bin ich mittendrinnen
Ob i wüü - oder a ned
Will bald die Zeit mir hier entrinnen

Frohgemuth fahr ich auf's Lande
Um zu pflegen innig Bande
Mit Teich, mit Wald ---
Nicht kalt wird mir beim Feuerscheine
Er Leb' und Tod in sich vereine

Die Musik aber
Klingt überall
Ob fern, ob nah ---
Ihr Saitenspiel zur Zeitenwend'

Es schien, als dämmert schon am Horizont
Der Strahl des Glücks:
Du reichst mir bald die Hand

~~~ *** ~~~

Weinbeißer-Ballade

(05.01.2018)

Farbig Lehm gibt's hier zu Haufe
Auch guten Wein.
Geschmackvoll Reben
Voller Leben.
Man genieße sie und ihr
Vergor'nes Safterl!

Ob Mann, ob Frau, ob Kind
's is ned gut zum Saufe
Paßt auch ned, wenn man an'trunken raufe
Klüger ist's, das ist gewiß:

Du sollst 's Weinderl ned literweis konsumiern,
Sonst verbraucht es Deine Leber
Gmiatlich amoi oa Schluckerl trinkn,
Vom Zugfenster aus "Pfüat Di" winken

Am besten wird's
Wie ich, so Du, wohl weißt:
Wenn man gemeinsam,
Auch zu zwein
Ihn elegant, galant
Genußvoll beißt

~~~ *** ~~~

open source rap

Oder: Das Bundesinventar
(08.02.2018)

Von der Wiege bis zur Bahre:
Formulare, Formulare!

Auch mit Excel-Listen,
error logs
und bug reports
tu ich derzeit mein Dasein fristen.
Und am Linux-X-terminal
per ssh directories 'listen'.

ImageMagick zeigt mir Karten,
auf die manch' watchdogs warten...

~~~ *** ~~~

Wandlung

(13.01.2018)

Der Zeiten Geist:
Er wandert
Und verwandelt
Die Menschen und die Dinge

Wer nicht werden will:
Der gehe;
Was nicht bleiben will:
Das schwinde.

Still;
Bald auch dahin

~~~ *** ~~~

Frauenlogik

(20.01.2018)

Fragst den Mann,
Ob er was kann

Willst gehalten sein
Und liebkost
Räkelnd im dem
Sonnenschein

Gehst bald fort
An einen ander'n Ort

Bleib' ich über -
Oder Du?
Das zeigt sich:
Alles mit der Ruh'

~~~ *** ~~~

Sonntäglicher Morgenschmäh

(11.02.2018)

Am Sonntag, so um 6 Uhr früh
Da wach' ich auf
Ganz weckerlos, *hihi*
Ich alsbald drauf
Ins Freie zieh'

So still, so ruhig:
fast menschenleer.
Geh' durch die Stadt ich
Bitte sehr, und bitte: mehr!
Von dieser Langsamkeit
Und Übersichtlichkeit

Fast besinnlich
Nach der Naglergaß'
Der breite Graben -
Fast bekömmlich:
So ohne Menschenmeer
Auf leeren Magen;
Was soll ich sagen?!

Als Einsiedler
Durch d' Großstadt schreiten:
Muß man sich nicht viel zu oft
Durch's Menschenmeer-Gewusel "fighten"?

Was find' ich sonst Selt'nes gesehen hier?
Gewiß noch spährlich: menschliches Gethier
Stattdessen, fast vergessen:
Auf dem Dach des Stephansdom'
Manch großer schwarzer Vogel thront

Mit einem Mal, da kommt die Sonne
Und mit ihr - trotz der frost'gen Kühle -
Ein innerlich' Gefühl der Wonne

Naiv, zu glauben, hier hätt' ab acht was offen
Wohl erst ab neun, da darf ich hoffen
Auf eine gute Taß' Kaffee -
Wohl eh ganz kloar;
Und auch an hintergründig' Wiener Schmäh
I fandat:
Des warat wunderbar!

~~~ *** ~~~

Waldesruh

(27.12.2017)

Zart, ganz sachte; unmerklich
Leuchtet hier für mich Dein Licht.
Grüne Wipfel,
Schroffe Gipfel:

Atmosphärisch, energetisch
Mystisch, glanzvoll majestätisch
Liegt am Morgen hier der Tau,
Wird der Abend wieder rauh

Klar, besonders: eingestimmt
Dich bestimmt mir niemand nimmt.

Oh, wie frei Dein feiner Flügel schwingt
Glückselig, laue Waldesruh!

~~~ *** ~~~

Zeitenwandernder Weltreisender

(30.12.2017)

(I) Zwischentöne und Übergänge

Ich weiß nicht, ob ich Zeit habe.
Eher scheint es, die Zeit hat mich.
Im Griff. Zumindest manchmal.

Kaum merke ich, daß sie
von mir Besitz ergreifen will,
begehrt es in mir auf.
Doch wohin? Weshalb? Worauf?

Werde, wer Du bist
Und sei, wer Du wirst
Ist das wirklich dialektisch?
Nicht viel eher: Echter, lebensnäher?

(II) Der Wächter am Tor der eigenen Lebenszeit

Später heißt's
Ich hab' bedauert
Daß ich mich
Ständig eingemauert

Die Uhr Deines Daseins tickt
In manch' wohigem Moment
Recht oft, scheint Dir
Ihr Zeiger auch entrückt

Drum nutz' gut, bedacht ---
Mit Heiterkeit
Eh Dich der Lauf der Zeit
Vom irdisch' Dasein
Wohl spät - doch früh -
Befreit

Mal ausgelassen
Mal besonnen
Ein ander Mal
Verzückt

~~~ *** ~~~

Spuren im Sand

(25.01.2018)

Korngroß
Zieh ich
Durch den
Weiten Raum

Winzig
Betrachte ich
Das Ganze
Im Kleinen

Offen
Bin ich
Und zugleich
Vollendet

~~~ *** ~~~

Am Horizont (Der Ozean)

(03.02.2018)

Am Horizont
Wassernah
Und Luftig

Wellengleich
Bist Du
Großer Ozean

~~~ *** ~~~

Nächtlich auf Sinnsuche

(06.02.2018)

Verheißungsvoll begann es,
Erkaltet zerrann es,
Zerknittert weht es nun im Wind:
Das Ungewisse der Erwartung
Und Unerklärte der Erfahrung
Ist's wichtig?

Ein virtueller Raum:
Ganz haptisch
Umfaßt er auch
Mein Leben

Im Großen
Und im Ganzen
Gleichzeitig
Ubiquitär
Mit allem verwoben
In vielem gespiegelt

Steh' ich auf festem Grund
Verwurzelt eben
Verbunden mit dem Äther
Meine, ich sei
Mir selbst bewußt

Ich beobachte mich
Und doch bin ich nicht ich;
Ganz durch einander
Ergibt gedankliche Fiktion
Ein Ich als Projektion

Als Konstruktion
Als Illusion
Das Ich ist zeitlos
Zugleich alles

Wandern
Und nie ankommen müssen,
Weil man schon da ist:
Immer
Und überall

Der Möglichkeit nach
Werde ich wach:
Von Tag zu Tag
Von Ort zu Ort

~~~ *** ~~~

Spürsinn

(07.01.2018)

Der Hauch der Heiterkeit
Die Freud' an Fröhlichkeit:
Kommt mit der Zeit
Auch Zweisamkeit?

~~~ *** ~~~

Zur wahrhaftigen Stund'

(10.02.2018)

Eigentlich werd' ich
Grad durch Dich zum ich
Wenn Dein Du gemütlich;
Fröhlich zu mir spricht
Und teilt auch manch'
Aus meiner Sicht

Du bist ein Freund:
Strahlt Deines Herzens
Off'nes Licht!
Im Jetzt spür' ich:
Ich schätze Dich
So Du auch mich

~~~ *** ~~~

Dieses eine Leben

(08.02.2018)

Dieses eine, dieses eine, kleine Leben hast allein nur Du.
Nutz' die Zeit, die Dir bleibt, sachte, fröhlich, weise.
Dann komm' zur Ruh'.

Ich geh' auf meinen Weg: auch gern zu zwein,
Kann all das für ewig Zeichen uns'rer Liebe sein?
Ich kann es spüren. Hören. Sehn.
Wie ein neues Leben kommt.
Sich entfaltet und dabei entsteht

~~~ *** ~~~

Der Ideengarten

(07.02.2018)

Im schalen Brei der Meinungslosen
Schwappt selbst das Meer der Hoffnungslosen
Nicht über den Tellerrand
Der Vorhersehbarkeit

Längst bereit
Sind Raum und Zeit
Für weit mehr Wahrhaftigkeit
Und menschliche Bedeutsamkeit

Statt des ganzen Firlefanz'
Rundum scheinbare Unfehlbarkeit
Und dem ganzen Rattenschwanz
Vorgekauter Deutungshoheit

Portioniertes Monopol:
Ach' wie bist Du gräßlich, hohl!
Direkt, unverschämt; auch sinnbefreit

"Formlos, informell", mein ich,
"Wird auch förmlich formatiert:
Dein Du!"

Vielschichtig erhält
Ein Potpourri der Lesearten
Den endlos groß' Ideengarten
Der kunterbunten Welt

~~~ *** ~~~

Paralleluniversum

(25.01.2018)

Alsbald entführst Du mich:
Deine luftigen Töne
Schwingen
Saitenweise

Ich mach mich auf:
Singend
Für meine
Zeitenreise

In der Nacht:
Weist mir der Traum
Den Weg zu Dir
Durch weiten Raum

~~~ *** ~~~

Paradies

(19.02.2018)

In dieser Zeit
Ich Dich erblickt
Seelisch entzückt
Und ganz gewahr

Die Nebel schwanden
Ich durfte landen
Im Wasser des Flusses
Im Bad des Genusses

Von Dir, holde Schöpfung
Der Hauch eines Kusses
Ich liebe Dich
Du bist meine Rettung

Wie mächtig, ob in Wald
Und Flur:
Bist einzigartig,
Du, Natur!

~~~ *** ~~~

Das Goldbründl

(10.02.2018)

Ganz hinten, mitten in dem tiefen Walde
Liegt ein Quellbrunn', voll von nassem Golde:
Mit der Abenddämmerung, wenn schon stand die Sonne tief
Ich, wie selten noch wer, mich hierhin verlief

Will Dein Wasser ich entdecken
Vom erquickend kühlen Naß ich schmecken
Geh' ich an dem Haus vorbei, das an dem unt'ren Hange
Im Winter finster liegt; obwohl: mir wird nicht bange.

Ich wate durch den Schnee, so tief
Bald sink ich wieder ein;
Auch wenn ich mit den Stiefeln lief.
Sind fellgefüttert sie, und warm:
Der Weg hier hat 'nen eig'nen Charme

Erreich' den Ursprung dann sobald
Bin ich noch tiefer drin, im Wald
Steil und rutschig, so der Pfad
Zu Deiner Austrittsstell' mich plag'

Um zu füllen sie, spährlich Gläser, grün
So hast Du mir auch oft verziehn
Wenn ich, nicht oft, jedoch behende
Ins dunkle Wasser tauch' die Hände

Befrei' von Blättern ich Dich, Mündung
Hast wäßrig, zeitlos stille Brandung
Wie tief wohl hier den Urquell liegt?
Ich weiß, daß er niemals versiegt

Der frische Quell
Vier Grad, oder fünf, mehr hat er nicht
In seiner Tiefe dunkel
Ins Oberirdisch' tauchend: hell.

Mit vier, fünf Grad entsprungen
Gold ist - fürwahr - das Wasser aus dem Brunnen

~~~ *** ~~~

<#> hashtag rap

(07.01.2018)

Who is going to fill the gap
of the un-said,
and the un-done

What might happen
when I re-enter
the currently fading,
disappearing sphere
of personal talk

Families,
children,
friends:
beloved beings
in a society
of loneliness

I fear being made
obsolete,
interchangeable,
"main streamed"

Might I become virtualised, soon?
so that I further still exist ---

But only:
on demand
by coincidence
Or even: by convenience?!

In this mindless, content-free
global hyperspace
we begin to disappear
as we decide
to be deceived

Soon, we might only communicate
undecided how, when, and even: if ...

~~~ *** ~~~

Kopfwäsche im Lichte des Regenbogens

(Gedicht vom 03.02.2018. Nach einem Haarschnitt;
wohl inspiriert von Gustav Klimt)

Morgentau
In güld'nem Haar

Gedanken, so frei,
Kommen und gehen.

Worte, geformt,
Gehaucht: bald verwehen

Haltung ist vielerort'
Doch meist ein
Fremdes Wort.

Hoffnung, wie neu:
Ach bist Du süßest!

Wenn Du mich
Nur niemals verließest.

Im Lichte des Regenbogens
Erblick' ich Dich:

Ins Spektrum vollendet' Harmonie
Führst zart Du mich
(In meiner Phantasie)

~~~ *** ~~~

cyberspatial virtuality

(07.02.2018)

I'm entering into hyperspace
into the deeply intertwingled
web of hyper texts;
also the world of secure shell
and seemingly pretty good privacy.

An instantly morphing mock-up
of the must-know
and the better-not-to-see
reduced to a grain of sand
in the endlessly expanding
desert of data entities
speaking a just three-fold language
of bits and bytes:

On, off or stop
wait, tx or rx
NULL, 0, or 1
connect, transfer or receive
no information overload
but brain distraction
by data garbage.

I'm just trying to be idle
or even ready to believe
whatever is to come
out of cyber space
by coincidence
possibly foreseen
into a real place.

Demanding space
in my mind
in my surroundings
in my life
within
let go

Go, get off-line!
just be:
now!

~~~ *** ~~~

Das Lied und die Liebe

(20.08.2017)

Schall, Ton, Klang und
Rhythmus geben Phantasie
Ja, ich weiß: ich liebe sie

Musik, Du hältst, tröstest
Treibst an und läßt frei
Bewegst, bist immer neu

Und bleibst unaufdringlich treu
Auf daß ich mich am Leben freu'

Dein Lied bleibt:
Es ist die Liebe

~~~ *** ~~~

Kinderherzen

(24.02.2017)

Klein und doch schon groß
Gehen sie ins Leben los

Haben's G'spür für's Wesentliche
Kommen d'n Eltern auf die Schliche

Was die unbewußt so machen
Allerhand unüberlegte Sachen

Kinderherzen brechen schnell
Leucht' ihr Vertrauen noch so hell

Was sie brauchen, sind wir Eltern
Werden sie auch täglich älter

Des Kindes größte Gabe
ist Vertrauen, damit's nie verzage...

Was ist Liebe?

(~2004)

Der leise Hauch, der bleibt
Wenn wir auseinandergehen

Die Schnuppe am Sternenhimmel
Die morgens verblaßt, und doch
Jeden Abend wiederkehrt

Der Duft Deiner Locken,
Mit denen zart sich Deine Finger spielen

Das Gefühl, jeden Augenblick mit Dir
Die Unendlichkeit vor sich zu haben

~~~ *** ~~~

Cyberkiss

(~2003)

New m@il
Sender: you
Recipient: me
Content: a virtual kiss
Once ... twice
Mediated,
But still a kiss
And sensual.
I reply

~~~ *** ~~~

Frühlingsbeginn

(Sept. 1999)

Frühlingshaftes Windesrauschen,
Milder Sonnenglanz,
Bereit zu schauen und zu lauschen
Des Geäst's verhalt'nem Tanz.

Wie fühlt ich mich Dir zugetan, Natur,
Genoß jede Minute,
Die ich auf sanftem Boden ruhte,
Inmitten Deiner Pracht.

Zarter Blütenduft, kaum wahrnehmbar,
Erfüllt die laue Luft,
Über leuchtend' Farben, rein und klar,
Sinkt sie nieder, mit ihrem Rot, die Nacht.

~~~ *** ~~~

Halte inne

(~2003)

Halte inne,
Ich zeige Dir,
Was Du noch nicht gesehen

Wenn Du nur
Einen Moment lang die Augen schließt

~~~ *** ~~~

Unendlich

(2004)

Von Dir geträumt,
Auf Dich gehofft,
An Dich gedacht ...

Jetzt halte ich sie,
Deine Hand
Und lasse sie
Nicht wieder aus

~~~ *** ~~~

Welcome to real life

(2003)

Keep your eyes and ears open wide
- perhaps -
It is neither imagination
Nor virtual -
The unexpected then
Is true, it is real.

~~~ *** ~~~

Die Suchenden

(18.01.2018)

Ob kunterbunt
Auch kugelrund
Mal ernsthaft ---
Bald mal lustig

Mal bescheiden:
Zu beneiden!
Muß ich mein profile "hiden"?

Mal kumpelhaft, kokett
Vui nett
Dann plötzlich:
Gar frivol.

Die vielen G'schichter,
's G'wurrl wird dichter:

Ob online
Oder ganz "normal"
Kommt da eine femme fatal'?

Körperlich
Verinnerlicht:
In der Phantasie?
Oder auch nie?

Suchend
Fragend
Wartend

Zaghaft spürend:
In der Zeit...
Sich selbst verlierend

Ob um's Eck
Ob ganz weit fern:
Es gibt Menschen
Die hab'n sich gern

~~~ *** ~~~

Kaffeehaus-Geplappere

(18.02.2018)

Die Menge macht's wohl nicht ---
Geformt und schon entschwunden:
Wort, Du schnell benutzt, geschäftig' Hüll',
Aus manchem Mund gedrungen.

Ich sehne mich alsbald
Nach waldesgleicher Still';
Die Kaffeekann' leert sich halt ---
Kann machen, was ich will.

Ich bleib' noch hier herinnen
Mein eigen' Denken weiterspinnen;
Bin jetzt hier, ein Weilchen wohl, ein langes.
Kann dennoch nicht entrinnen
Dem Schwall' der vielen Nichtigkeiten.

Manch' einer, der trinkt schwarzen Tee
Ich?
Höre weiter zu

~~~ *** ~~~

Das aus meiner Sicht passendste Gedicht, das die Haltung/den Gefühlszustand
"Liebe" am besten nachvollziehen läßt:
"Es ist was es ist" (Erich Fried).